Montag, 5. April 2010

dark side of Life

Ich habe es vielleicht schon einmal erwähnt, dass ich unter Sozial- Phobie und Panikattacken leide. Eigentlich berichte ich nicht gerne hier in der Öffentlichkeit darüber, aber ich werde es heute doch einmal genauer erläutern.
Mir bereiten, die normalsten Dinge manchmal äußerste Schwierigkeiten, die für andere alltäglich sind. Wenn ich in einem großen Kreis( auch Famielenfeste) essen, oder Kaffee trinken muss, werde ich nervös, fange an zu zittern usw. Manchmal ist es dann so schlimm, dass ich einfach nicht weiter essen kann. Mit Freunden, meinem Sohn oder dem engeren Familienkreis, habe ich keine Probleme.
Gestern, als wir essen waren, hätte ich mich dafür Ohrfeigen können, dieses überhaupt vorzuschlagen. So viele Menschen, die einen anschauten oder ständig an einem vorbei liefen. Es war für mich der reinste Horror. Die Suppe musste ich zurück gehen lassen, da sich bei mir eine Blockade einsetzte und ich meinen Arm einfach nicht mehr bewegen konnte, bzw. die Hand zum Mund führen ließ. Später konzentrierte ich mich nur noch auf meinen Teller, dass es mir irgendwie gelungen ist zu essen.

Wie schon erwähnt, war ich der Oma zu Liebe in der Kirche. Mit Schrecken sah ich, dass ein Abendmahl gehalten wird. Die ganze Zeit über war ich schon super nervös und hatte Angst. Die Angst vor der Angst, macht Alles noch viel schlimmer. Als es dann soweit war und wir uns um den Altar gesellten, dachte ich, ich würde in Ohnmacht fallen. Mein Sohn bemerkte natürlich meine Panikattacke. Mein ganzer Körper zitterte und meine Beine konnten mich kaum halten. Die Oblate wurde mir in die Hand gelegt, die ich dann in den Kelch tauchen musste. Ich habe so sehr gezittert, dass ich den Kelch gar nicht traf und der Pastor mich verwundert anschaute. Der dachte bestimmt, ich hätte ein Alkoholproblem oder so. Die Oblate konnte ich dann auch nicht in den Mund stecken, sondern schob sie mir mit Mühe und Not in die Manteltasche. Einen so heftigen Ausbruch hatte ich schon lange nicht mehr.
Meißt vermeide ich eh solche Situationen und gehe erst gar nicht auf Betriebsfeste oder ähnlichen.
Wenn ich mal alleine am Wochenende raus gehe, ist es manchmal genauso schlimm. Allerdings zwinge ich mich regelrecht dazu, weil ich mich sonst komplett zurück ziehe.
Ich habe auch Angst im Umgang mit Menschen, Schwierigkeiten mit fremden Menschen zu reden oder zu telefonieren. Schlimm sind auch Reisen oder kleine Busfahrten. Allerdings nur, wenn ich ganz allein auf mich gestellt bin. Deshalb war ich auch super happy, als ich letztes Jahr meine Freundin in Dorsten besucht habe und alleine mit dem Zug nach Dortmund gefahren bin.

Auf diese Weise habe ich auch schon so manches Date vermasselt oder erst gar nicht angenommen. Schließlich will ich nicht gleich beim ersten Kennenlernen mit meinem Problem heraus platzen. Abgesehen davon, können andere Menschen wiederum damit nicht umgehen oder haben kein Verständnis. Selbst ein Ex Freund sagte ständig:"Stell dich nicht so an!" Anstatt sich mal mit dem Problem zu befassen und mich ernst zu nehmen.

Mein letztes Date zb. verlief eigentlich ganz gut, da ich ja eine Freundin im Schlepptau hatte und mein Date ja eigentlich schon lange Jahre kenne. Doch wir verblieben dabei, dass ich ihn am nächsten Tag anrufen sollte, weil er mit mir Kaffee trinken wollte. Ich habe natürlich nicht angerufen. Den ganzen Tag habe ich mit mir gekämpft. Tja und er hat sich nie wieder gemeldet.

Von meiner Freundin habe ich Selbsthilfe Bücher geschenkt bekommen. So konnte ich wenigstens sehen, dass auch andere Menschen solche oder ähnliche Probleme haben.

So, für heute reicht es dann auch.
Es kann durchaus passieren, dass ich dieses Posting nach einigen Tagen wieder lösche.
Vor Allem wenn ich viele negative Reaktionen bekomme.

Euch wünsche ich eine gute Nacht!


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2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

hi dani,
cool dein comingout.... kopfhoch... finds gut...

Soulgarden hat gesagt…

@ Andreas:
Danke Andreas! Ich finde es gut, dass nicht wieder Anonymous kommentiert hat. ;-)THX!!